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Mit Visionsarbeit ins neue Jahr

Kürzlich habe ich mal nachgezählt, wie viele Lebensjahre mir statistisch gesehen noch bleiben. Rechnen wir den möglicherweise greisenhaft zugebrachten Ausschuss heraus, wird klar: Es wäre richtig dumm, jetzt die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu warten, dass irgendetwas von allein passiert. Klar, man muss die Dinge so nehmen wie sie kommen. Trotzdem bin ich geneigt zu sagen: Man kann auch etwas dafür tun, damit die Dinge so kommen, wie sie kommen sollen. Welches konkrete Tool der Visionsarbeit mich persönlich über den Jahreswechsel begleitet hat, lest ihr in diesem Beitrag.



 

Von der Kakaozeremonie zur Jahresplanung 2023


Wann immer sich die Gegenwart beharrlich weigert, meinem Willen zu folgen, richte ich den Blick einfach auf die Zukunft und sage zu mir: Okay, Tina. Wenn’s aktuell nicht läuft, brauchen wir einen anderen Plan. Nur wie finde ich heraus, was ich überhaupt will? Das ist wohl die Kernfrage der Menschen, die mit mir zur Expedition Traumjob aufbrechen wollen. Meine Beobachtung: In einer Welt steigender gesellschaftlicher Komplexität, in der alles möglich scheint, notfalls auch auf Pump, liegt eine Menge Stresspotential in der Luft.

„Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will.“

Als klassische Generation Y-lerin mit einem „Irgendwas mit Mensch und Medien“-Hintergrund kann ich mich davon ja selbst nicht freisprechen. Umso wichtiger ist es, sich als Individuum gut zu verankern und den eigenen Kompass bewusst und regelmäßig neu auszurichten. Gerade in Großstädten wie Leipzig gibt es mittlerweile ein beachtliches Angebot an Retreats und Kursen zur Persönlichkeitsentwicklung. Hin und wieder, wenn mich das Bedürfnis nach neuen Impulsen überkommt, schaue ich bei so etwas vorbei. Von meinen Erfahrungen bei Holotropen Atemsessions, Herzchakra-Meditationsabenden und tanztherapeutischen Selbsterfahrungen berichte ich euch vielleicht ein andermal.


Zum Jahresende 2022 war ich jedenfalls mal wieder auf einem solchen Selbsterfahrungsseminar. Am Rande einer Kakaozeremonie ließ ich mich von einem Trend inspirieren, der 30 Jahre lang gekonnt an mir vorbeigegangen war. „Sag, machst du dieses Jahr auch wieder das Raunächte-Wünsche-Ritual?“, fragte da eine Teilnehmerin die andere. Während ich mich in einem astreinen Theobrominrausch aalte, hörte ich meinen Nachbarinnen gebannt zu. „Wünsche, die man während der Raunächte auf besondere Weise manifestiert, entfalten im neuen Jahr von allein ihre Wirkung“, hörte ich und dachte direkt: Oha, das ist ja geil. Später recherchierte ich bei Google den genauen Ablauf und ging schon einmal in die innere Einkehr.


So funktioniert das 13-Wünsche-Ritual

Das Ritual begleitet die Raunächte, um die sich zusätzlich noch allerhand Brauchtum rankt. Unser Fokus liegt auf dem Wünscheritual, das an 13 aufeinanderfolgenden Tagen (beginnend ab dem 25.12.) durchgeführt wird. An jedem Abend wird ein vorab geschriebener Zettel ungelesen (!) verbrannt, der einen Wunsch für das neue Jahr enthält.


Jede Raunacht steht dabei für einen der folgenden zwölf Monate. Heißt: Der Wunsch, der am ersten Abend gezogen wird, erfüllt sich direkt im Januar. Was in der vierten Nacht am 28.12. in Flammen aufgeht, dann im April – und so weiter. Der Zettel, der am 6. Januar übrigbleibt, wird geöffnet. Gestatten, dein Job. Das nimmst du ganz aktiv selbst in die Hand. Die anderen zwölf Wünsche wird das Universum regeln.


Schritt 1: Deine persönliche Retrospektive

Wäre mein 2022 ein Weinjahrgang gewesen, ich würde die Plörre nicht nochmals trinken. Umso wichtiger war es herauszufinden, was ich mir stattdessen für 2023 wünsche. Also habe ich eine kleine Retrospektive in eigener Sache durchgeführt. Wer hier Orientierung braucht, kann grob in die wichtigsten Lebensbereiche unterteilen (z.B. Arbeit, Beziehung, Freundschaften, Familie, Gesundheit) und stichpunktartig notieren, wie sich das rückblickend so angefühlt hat und wo es noch Luft nach oben gibt.


Schritt 2: Der eigenen Sehnsucht nachspüren

Wie möchtest du leben? Was braucht es, um dich glücklich und leicht zu fühlen? Hier geht es darum, die Fantasie zu bemühen und Zweifel bewusst auszublenden. Es geht jetzt um das Was, nicht um das Wie. Ziel ist, dass du am Ende 13 Wünsche aus verschiedenen Lebensbereichen auf Zetteln notiert hast.


Folgende Fragen haben mir geholfen:

  • Wann fühlst du dich frei und lebendig?

  • Was gibt dir Sicherheit?

  • Mit wem möchtest du mehr Zeit verbringen?

  • Wen oder was möchtest du loslassen?

  • Wovon solltest du mehr/weniger tun?

  • In welchen Bereichen brauchst du mehr Klarheit?

  • Wem kannst du mit deiner Energie Gutes tun?

  • Was ist dein größtes Talent? Lebst du es ausreichend?

Die Tage zwischen der Wintersonnenwende am 21.12. und Heiligabend waren für mich ein guter Zeitpunkt, um die Wünsche zu Papier zu bringen.


Schritt 3: Wenn Wünsche zu Manifestationen werden

Hier kommt ein kleiner, aber entscheidender Twist, der deine Jahresziele vom Wunschzettel an den Weihnachtsmann unterscheidet. Schreibe nicht: „Ich will ein Pferd“ oder „Ich finde einen Job, der mich weniger nervt und mehr Kohle bringt.“

  • Formuliere positiv. Dem Universum ist egal, was du „nicht“ willst. Bring auf den Punkt, was du willst.

  • Formuliere konkret und so, als wäre der Idealzustand schon eingetreten.

  • Finde ein gutes Maß zwischen mutig und realistisch.

  • Lieber kurz & knackig als verworrene Schachtelsätze

Beispiel: Besser als "Ich will ein Pferd" könnte sein: „Ich verbringe regelmäßig Zeit mit Pferden, weil das meiner Seele guttut“. Oder "Ich fühle mich körperlich und seelisch im Gleichgewicht" statt "Ich will nicht mehr krank sein." Got it? ;-)




Schritt 4: Der erste Abend und die elf weiteren

Sobald der Weihnachtsmann durch ist, fängt das Ritual am Abend des 25.12. offiziell an. Du hast bereits alle deine Wünsche auf 13 Zettel geschrieben, diese zusammengerollt und verknotet bzw. unlesbar zusammengefaltet. Vielleicht liegen sie in einer Box, vielleicht in einem Stoffsäckchen. Mit geschlossenen Augen schnappst du dir den ersten Zettel. Über einer feuerfesten Schale verbrennst du ihn, am besten draußen. Manche hören dabei ein Mantra, andere atmen bewusst tief durch und/oder trinken einen Schluck Wein.




Schritt 5: Der letzte Wunsch

Heute ist der 6. Januar. Jetzt wird nicht mehr gezündelt, sondern gemacht. Zwölf Zettel hast du abgefackelt. Ein letzter Wunsch ist übriggeblieben, schau ihn dir an. DAS ist jetzt dein Job. Nimm das Ruder in die Hand und mach dich in die Spur.


Die Asche deiner verbrannten zwölf Wünsche kannst du übrigens aufheben. Ich habe mich nach Abschluss des Rituals ganz melodramatisch für eine Seebestattung entschieden.




Das ist der Sinn des Wünscherituals

Eingangs habe ich erwähnt, dass wir in einer Welt leben, die scheinbar keine Grenzen kennt. Alles ist möglich. Das ist nicht zwingend schlecht. Ich nehme aber auch eine steigende Überforderung wahr, die wir als Gesellschaft mehr oder minder gut kompensieren. Mein Vorschlag ist simpel und kostenneutral: Lasst uns wieder einen Gang zurückschalten und sinnvollen Fokus finden. Von allem etwas weniger, dafür ganz bewusst und konsequent. Das Ritual ist genial, weil es einen klar strukturierten Rahmen vorgibt und gleichermaßen persönlichen Freiraum gewährt. Es reduziert die Komplexität und entfesselt wieder Energien für das Wesentliche. In diesem Sinne: auf ein gutes neues Jahr!


 

Die Anleitung war gut, aber nichts geht über professionelles Geleit beim Finden und Wiederfinden deiner Wünsche? Here I am! Meld dich gerne und wir besprechen, wie ich dir dabei helfen kann.



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